Videostill (Aufnahme Sabine Vogel, Juni 2022, Death Valley, USA) aus Alex Nowitz: “Doubles and Drones from the Desert”
Die Konzertperformance Die Praxis des Experimentalliedes [The praxis of the experimental song] stellt Werke für eine Stimme mit Live-Elektronik (Strophonion), Flöten (Picc., Alt.- & Konzertflöte), erweitertes Klavier und Video vor.

Die Aufführenden sind:
• Alex Nowitz: Stimme & Strophonion
• Katrin Plümer: Picc.-, Alt- & Konzertflöte
• Antonis Annissegos: Erweitertes Klavier

Es werden Werke von Antonis Anissegos und Alex Nowitz zur Aufführung und Uraufführung gebracht.
Das Klangspektrum der klassischen Triobesetzung von Gesang, Flöte und Klavier wird mit computer- und sensorbasierter, gestenkontrollierter Live-Elektronik erweitert und mittels diverser Samplingverfahren manipuliert und ausgedehnt. Dazu sind zwei Uraufführungen des Duos aNo der beiden Composer-Performer A. Anissegos (Klavier) und A. Nowitz (Vok./Elektr.) vorgesehen, wo erweiterte Samplingmethoden unmittelbare Klangspiegelungen sowohl der Stimme als auch aller am musikalischen Geschehen involvierter Instrumente in Echtzeit entstehen lassen.

Im Zentrum der Konzertperformance steht A. Nowitz‘ halbstündiges Werk „Doubles and Drones from the Desert“ (2022), das auf audiovisuellen Aufnahmen aus dem Death Valley (Kalifornien, USA) beruht und Teil der Auseinandersetzung von Stimme, Piccolo, Altflöte und Live-Elektronik wird. 


Erweiterte vokale Performancekunst wird in diesem Konzertformat mit all ihren gegenwärtig denkbaren aufführungspraktischen Möglichkeiten in Interaktion mit Flöten, erweitertes Klavier, Live-Elektronik u. Video der Öffentlichkeit in Potsdam vorgestellt. Diese Praxis des Klangtanzes, wie Alex Nowitz seine Anwendung von Live-Elektronik – dem sog. Strophonion – nennt, ist nicht nur hörbar wahrzunehmen, sondern wird durch die gestenkontrollierte Steuerung auch visuell erfahrbar gemacht!
Eintritt
Tickets an der Abendkasse: 15.- € || 8.- € ermäßigt.
Aufführungsort
Französische Kirche • Charlottenstr. 55-58 • 14467 Potsdam
https://maps.app.goo.gl/TUgwDuK1aCWbFxkA6
Katrin Plümer (Flöten) studierte Instrumentalpädagogik, Orchester- und Kirchenmusik an der UdK Berlin. Sie spezialisierte sich auf die Werke von Karlheinz Stockhausen, erhielt dafür Stipendien der NRW-Kulturstiftung und führte Werke unter Leitung des Komponisten auf. Von der Stockhausen-Stiftung für Musik erhielt sie mehrere Preise für ihre Interpretationen. Sie ist Mitglied im Ensemble für zeitgenössische Musik work-in-progress-Berlin und wirkte bei Uraufführungen, Radiosendungen und CD-Produktionen mit und spielte auf Festivals in vielen Ländern Europas, in China, Japan, Korea und Russland.
Zweimalige Zusammenarbeit von Plümer und Nowitz anlässlich der Uraufführung von Alex Nowitz: „Doubles and Drones from the Desert“ (2022) in der Klosterkirche Zehdenick und im Raum für Klang und Architektur in Falkensee.
Antonis Anissegos (Klavier) lebt als Komponist, Pianist, Improvisator und elektronischer Musiker seit 1998 in Berlin. Seine Solo-, Kammermusik-, Orchester- und Bühnenwerke wurden in verschiedenen Städten Europas aufgeführt, ua. von: Ensemble Modern, Ensemble Piandaemonium, Ensemble Mosaik, Ensemble Cornucopia, Ensemble DissonArt, Ensemble LUX:NM, Staatliches Orchester von Thessaloniki, Farbenorchester in Athen, Junge Philharmonie Thüringen, Magdeburgische Philharmonie, Philharmonic Chamber Orchestra Brasov, Württembergische Philharmonie. Konzerte in Europa, Asien & Amerika. Veröffetlichungen von Aufnahmen mit Musik von JohnCage und Morton Feldman für Gligg records und Wergo. Über 70 CD-Aufnahmen, überwiegend im Bereich der Zeitgenössischen Kreativen Musik. Seit Sommer 2006 unterrichtet er Improvisation im Music Village in Agios Lavrentios, Griechenland. 1991 erhielt er das Klavierdiplom vom Staatlichen Konservatorium Thessaloniki. Im Anschluss studierte er in Budapest, Wien, Köln (Kompositionsdiplom 1997) und von 1998 bis 2001 als Meisterschüler von Walter Zimmermann, an der Universität der Künste in Berlin. Zusammenarbeit von Anissegos und Nowitz seit Januar 2024 unter dem Duettnamen aNo. www.enstase.com
Alex Nowitz (Stimme, Live-Elektronik) ist Komponist und vokaler Performancekünstler. Darüber hinaus tritt er im Feld von Improvisations- und Klangkunst, künstlerischer Forschung in Erscheinung und ist ebenso Autor und Kurator. Seine Kompositionen umfassen zahlreiche vokale und instrumentale Kammermusiken, abendfüllende Opern, Orchesterstücke, elektroakustische Musik, multimediale Konzertformate, Musik für Tanz und Sprechtheater. Als Composer-Performer präsentiert er erweiterte vokale Performancekunst, oft unter Anwendung gestenkontrollierter Live-Elektronik, vor allem das seit 2011 benutzte 'Strophonion', das am STEIM in Amsterdam für seine Zwecke entwickelt wurde und von Sukandar Kartadinata derzeit weiterentwickelt wird. Sowohl in seiner vokalen Performancekunst als auch in seinen Kompositionen erforscht und erprobt er eine Konzeption der Vielstimmigkeit. 2022 war Alex Nowitz Stipendiat an der Villa Aurora in Los Angeles. 2023 erhielt er das Musikfonds-Stipendium III (Berlin) und das Arbeitspaket-Stipendium (Land Brandenburg). Im Oktober 2023 kuratierte Alex Nowitz die zweite Ausgabe des dreitägigen, Internationalen Festivals für vokale Performancekunst, Klang & Musik DESIGNING VOICES mit dem Motto ‚Vokalaktionen‘ in Potsdam und Paretz. https://nowitz.de/
aNo = Antonis Anissegos + Alex Nowitz
aNo = Antonis Anissegos + Alex Nowitz
score of the Venusfalle [Venus fly trap], 2001/06
score of the Venusfalle [Venus fly trap], 2001/06
Programm
(Änderungen vorbehalten)
• aNo (Antonis Anissegos & Alex Nowitz): Glossary (2024, UA)
für Stimme, Live-Elektronik (Strophonion) und erweitertes Klavier

• unu (Antonis Anissegos): imtra (2013)
eine audiovisuelle Komposition,
Video von 'best before' (Andreas Karaoulanis) 

• Alex Nowitz: Eine Eintragung: Aus dem Tagebuch eines Lautklangkünstlers
für Gesang- und Pfeifstimme solo (2022)


• unu (Antonis Anissegos): speech of light (2011)
eine audiovisuelle Komposition,
Video von 'best before' (Andreas Karaoulanis)

• Alex Nowitz: Doubles & Drones from the Desert (2022)
für Stimme, Live-Elektronik (Strophonion), Picc./Altflöte & Video

• Alex Nowitz: Der Venus-Komplex
mit Ellafsunev (2013) für 4 Lautsprecher, Venusfalle (2005) für Flöte und Klavierresonanz & Schaumspuren (2009/15) für eine Sprechstimme


• aNo (Antonis Anissegos & Alex Nowitz): Review (2024, UA)
für Stimme, Live-Elektronik (Strophonion) und erweitertes Klavier, UA
Links

• Alex Nowitz: Schaumspuren (2009/15) für eine Sprechstimme (4 Min.)
https://www.researchcatalogue.net/view/492687/560212


• Antonis Anissegos: imtra (2013)
eine audiovisuelle Komposition, 5 Min., Video by 'best before' (Andreas Karaoulanis)

https://youtu.be/VC0ztJuSYuw?feature=shared


• aNo (Antonis Anissegos & Alex Nowitz): Review (2024, UA)
für Stimme, Live-Elektronik (Strophonion) und erweitertes Klavier, UA

https://on.soundcloud.com/SZXja4Hbqzaqb1EV9


• Alex Nowitz: Timbisha – A song from the desert
as part of Doubles & Drones from the Desert (2022)

https://vimeo.com/826443353
Weiterführende Informationen zur Konzertperformance
Die Spanne vokaler Ausdrucksmöglichkeiten reicht in dieser Konzertperformance von Klang- bis hin zu Sprachkunst, erweiterten Stimmtechniken, Unterlippenpfiff und Vokal-Multiphonics. Es kommen Werke zur Aufführung, die sich einer herkömmlichen Kategorisierung verweigern, weil sie sich im Zwischenbereich von akustischen und elektronischen Klängen, von Improvisation (experimentell) und Komposition (notiert) befinden. Das, was alle vorgestellten Werken gemein haben, ist die instensive Auseinandersetzung mit der Durchdringung von Sprache (Stimme) einerseits und Klang (Instrumente, Live-Elektronik) andererseits.

Die Anwendung diverser computergestützter Live-Samplingverfahren erlaubt die unmittelbare Spiegelung und Manipulation des gerade erzeugten oder veräußerten Klangmaterials sowohl der Stimme als auch der akustischen Instrumente. Die faszinierenden Klanglandschaften scheinen die Grenzen zwischen den stimmlichen Klangfeldern und dem Instrumentalen für Momente aufzulösen. Komplementiert wird das Konzert mit Präsentationen von Videokompositionen, Klang- und Sprachpoemen, die überraschende Bedeutungsebenen offenlegen, die sich aus den fließenden Übergängen und dem Ineinandergreifen von Sprache und Klang  ergeben.
Das Handcontroller-Paar des Strophonions (©Janina Janke)
Was ist ein 'Strophonion'?
Das einzigartige Instrument 'Strophonion' wurde für Nowitz’ Zwecke am STEIM in Amsterdam entwickelt und wird gegenwärtig vom Berliner Gitarristen, Instrumentenbauer und Programmierer Sukandar Kartadinata gewartet und weiterentwickelt. Ende September 2022 hat Kartadinata die Audioprozessierungssoftware des Strophonions auf Max 8 hin aktualisiert. Seitdem wird das Strophonion mit einen MacBook Pro unter Verwendung eines Apple Chip M1 Pro betrieben.

Mehr zum Strophonion siehe hier:
https://nowitz.de/gesture-controlled-live-electronics.

• • • • •
Support
Veranstaltungstechnik: Micha Zillmann
Videodokumentation: Sirko Knüpfer

• • • • •
Förderung
Das Konzert ist gefördert vom Landesmusikrat Brandenburg e.V. aus Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg.

Back to Top